TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
69
die mächtige Zenobia, Königin von Palmyra.x)
Wird in Kleinasien ermordet.
284—305 Diocletianus.
Er führt orientalischen Despotismus und Hofhaltung
ein, läßt sich Herr und Gott nennen. Um das Reich
kräftig zu schützen, nimmt er den Maxim ianu s
zum Augustus (Mitkaiscr) an (285), beide ernennen
den Galerius und Constantius Chlorus(292)
zu Cäsaren (Thronfolger und Mitregent). Das Reich
in 4 Theile getheilt.
305 Diocletian und Maximian legen die Herr-
schaft nieder.
Ersterer zog sich in's Landleben zurück und starb zu
Salona in Dalmatien. Letzterer warf sich bald wie-
der in Rom zum Herrscher auf, ebenso fein Sohn
M a x e n t i u s.
396—337 Constantinus (der Große).
Er folgte seinem Vater Constantius Chlorus als
Augustus zu einer Zeit, in welcher das Reich 6 ein-
ander bekriegende Kaiser hatte, die sich theils unter
einander aufrieben, theils von Constantin besiegt
werden.
312 Maxentius von Constantin an der Milvischen
Brücke besiegt.
Wunderbare Erscheinung des Kreuzes: In diesem
Zeichen wirst du siegen! Das Mailänder E^ict
gewährt dem Christenthum Duldung im ganzen
Reiche.
324 Durch Besiegung seines mächtigen Gegners
Licinius^) wird Constantin Alleinherrscher.
Das Christenthum wird zur Staatsreli-
gion erhoben. Byzanz, jetzt Con staut in opel
genannt, wird Residenz. Constantin laßt sich kurz vor
seinem Tode taufen.
337 Auf Constantin d. Gr. folgen seine Söhne
Constantin kl, Constantius und Constans.
Sie führen blutige Kriege um die Herrschaft, worauf
der grausame Constantius allein regiert (bis 361).
361—363 Fl. Julianus (Apostat«, der Abtrünnige).
x) Stadt in einer Oase der syrischen Wüste. Die Ruinen Palmy-
ra's erregen noch jetzt die Bewunderung der Reisenden.
y) Bei Adrianopel und bei Chalcedon.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Zenobia Augustus Constantius_Chlorus Augustus Constantin Constantin Constantin_Alleinherrscher Constantin Constantin Constantin Constantin
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Galerius Dalmatien Rom Byzanz
T
— 55 —
glänzende Versprechungen von Karl gewonnen war, trat dem
Bunde gegen Frankreich bei. Den vereinten Anstrengungen
so vieler Kräfte war Franz nicht gewachsen. Der Kaiser
nahm durch seinen Feldherrn Pescara und durch Georg
von Freundsberg, den tapferen Führer deutscher Lands-
knechte, Mailand und Genua ein und vertrieb die Franzosen
aus Italien. Und als Franz sich zu seiner Wiedereroberung
rüstete, trat der Herzog Karl von Bourbon, ein Vetter
des Königs von Frankreich, den dieser beleidigt hatte, zum
Kaiser über. Der Feldzug der Franzosen mißlang. Auf dem
Rückzug fiel auch Bayard, „der Ritter ohne Furcht und Ta-
del". Jetzt machten die Kaiserlichen, auf Bourbon's Rath
einen Einfall in das südliche Frankreich; dieser jedoch mißlang.
Da faßte Franz neue Hoffnung. An der Spitze seines Heeres,
brach er selbst nach Italien auf, nahm fast ohne Widerstand
Mailand ein und belagerte dann das feste Pavia.
Schlacht bei Pavia (1525*). — Inzwischen waren die
Kaiserlichen zum Entsätze herangekommen und erfochten hier
den glänzendsten Sieg. Das ganze Heer der Franzosen und
ihrer Hülfstruppen lösete sich in wilde Flucht auf. Mitten
im Getümmel hielt der König, muthig wie immer, festen Stand.
Er war zweimal im Gesichte und einmal an der Hand leicht
verwundet, sein Pferd unter ihm getödtet worden; und den-
noch wollte er sich den Spaniern nicht ergeben, die ihn um-
ringten. Zum Glück erkannte ein französischer Edelmann in
Bourbon's Diensten seinen König und rief den edlen Lannoy,
den Vicekönig von Neapel, herbei. Dieser küßte knieend des
Königs Hand, empfing dessen Schwert und überreichte ihm
sein eigenes, weil, sagte er, es sich nicht geziemt, daß ein so
großer König vor einem Unterthan ohne Waffen steht. 'Franz
ward gefangen nach Madrid abgeführt. Hier Unterzeichnete
er nach elfmonatlicher Gefangenschaft einen harten Frieden,
*) Gleichzeitig die Schlacht bei Frankenhausen, welche dem
Bauernkriege in Deutschland ein Ende machte.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Franz Franz Georg
von_Freundsberg Franz Franz Karl_von_Bourbon Karl Bayard Franz Franz
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Pescara Mailand Genua Italien Frankreich Frankreich Italien Mailand Pavia Pavia Neapel Madrid Frankenhausen Deutschland
23
Turniere zu Worms erschien einst ein französischer Ritter,
Claude de Barre, von riesenartiger Größe und forderte hier
die ersten deutschen Ritter auf das Keckste zu einem Zwei-
kampfe heraus. Lange mochte es keiner wagen, mit diesem
Goliath in die Schranken zu treten; da kam in glänzender
Waffenrüstung mit geschlossenem Visir ein Ritter herange-
sprengt und warf nach kurzem Kampfe zum Erstaunen Aller
den Franzosen aus dem Sattel in den Sand dahin. Und
als nun der Sieger das Visir aufschob, da erkannten Alle
den Kaisersohn. Alle jubelten, die ganze Nation rechnete sich
die Ehre des Sieges zu. Schon in der Jugend schien für
seinen Muth keine Gefahr zu groß. Den Gemsen kletterte er
mit Gefahr seines Lebens bis auf die steilsten Felsenspitzen
nach, eben so unerschrocken ging er mit seinem Speere auf die
Bären loß. — Immer voran, wo cs Deutschlands Ehre galt,
bildete er auch den Mittelpunkt einer großen geistigen Thä-
tigkcit. Die ersten Dichter und Künstler waren von ihm hoch
geehrt. Er war ihr Freund, ihr Förderer. Dazu war er
ein Jüngling von außerordentlicher Schönheit der Gestalt und
ungemeinem Liebreiz der Sitten. Sein offenes und gefälliges
Wesen zog Aller Herzen an; auf ihn richteten Alle ihre Hoff-
nung. Maximilian täuschte diese Hoffnung nicht; jedoch würde
er für Deutschland unendlich mehr haben thun können, wäre
er nicht so oft in auswärtige Kriege verwickelt worden. Um
Italien stritten unter sich die Könige von Frankreich und
Spanien, bis es jenem gelang, Mailand, und diesem, Neapel
zu bekommen. Von allen diesen Kriegen, in welche er unauf-
hörlich verflochten wurde, zog er keinen Vortheil, weil er, zu
gerade und ehrlich, jenen Königen an List nicht gewachsen
war. Auch ging er nicht haushälterisch genug mit dem Gelde
um. Er verschwendete es oft zur Unzeit; und gerade dann,
wann er es am nöthigsten hatte, fehlte es ihm; ebendeshalb
mißlangen viele seiner Unternehmungen.
Uebrigens hat Deutschland diesem Kaiser viele nützliche
Anstalten zu verdanken. Er war es, welcher die letzten Spuren
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Claude_de_Barre Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland Italien Frankreich Spanien Mailand Neapel Deutschland
101
der königliche Wagen wegen der vielen im Wege stehenden
Karren anhalten. Und augenblicklich springen die Bedienten
herunter, um Platz zu machen; während deß schlüpfen mehrere
Personen dem Wagen vorbei. Da steigt ein Mörder rasch
auf das Hintere Rad, biegt sich in den Wagen hinein und
versetzt dem Könige, der eben seinem Nachbar etwas in's Ohr
sagt, mit einem langen scharfen Messer zwei Stiche schnell
nach einander in die Brust. „Ich bin verwundet!" ruft Heinrich
zusammen fahrend beim ersten Stiche; beim zweiten stürzen schon
Stralen von Blut aus dem Munde. Weinend ruft ihm einer
seiner Begleiter zu: „Sire, denken Sie an Gott!" Da faltet
der König die Hände, richtet sein brechendes Auge gen Himmel
und stirbt mit einem tiefen Seufzer.
Bei der ersten großen Bestürzung, die sich Aller bemäch-
tigte, hätte der Mörder wohl entfliehen können; allein er blieb,
das blutige Messer in der Hand, ruhig neben dem Wagen
stehen, als habe er eine schöne That vollführt. Man nahm
ihn fest, während der Wagen mit der thcuern Leiche langsam
nach dem Schlosse zurückfuhr. Bei dem Verhöre ergab sich,
daß der Mörder Franz Navaillac hieß, früher Barfüßer-
mönch gewesen, aber wegen seines schlechten Lebens und wegen
wiederholter Anfälle von Verrücktheit außgestoßen war. Als
Grund seiner That gab er an, weil er den König für einen
Tyrannen und Feind der katholischen Religion halte. Man
spannte den Mörder auf die Folter, damit er seine Mitschul-
digen entdecke; allein er behauptete standhaft, keine zu haben,
und zeigte bei den grausamsten Martern die größte Gefühl-
losigkeit. Dann wurde das Todesurtheil an ihm vollzogen.
Ueber eine volle Stunde währten die Qualen, die der Unglück-
liche mit beispielloser Geduld, ohne einen Laut von sich zu geben,
ertrug. Zuerst haueten ihm die Henker die Hand ab, in der
er das Messer gehalten hatte, und begossen den Stumpf mit
geschmolzenem Blei und mit Schwefel. Dann zwickte man ihn
mit glühenden Zangen und goß wieder in die offenen Wunden
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Franz_Navaillac Franz
164
Schlafgemacheö gesprengt, und Deverour stürzte mit seinen
Dragonern herein. Der Herzog stand am Fenster, wehrlos,
unangekleidet, so wie er vom Lager aufgestanden war. „Bist
du der Schelm," brüllte ihn Deverour an, „der das kaiserliche
Heer zum Feinde überführen und seiner Majestät die Krone
vom Haupte reißen will? Du mußt jetzt sterben!" Wallenstein
sprach kein Wort, sondern warf einen ernsten, kalten Blick auf
den Bösewicht. „Du mußt sterben!" schrie Deverour noch ein-
mal. Da bewegte Wallenstein bloß die Lippen, hob die Arme
gen Himmel; und in demselben Augenblicke erhielt er mit einer
Hellebarde den Todesstoß in die Brust. Der Leichnam wurde
in einen Teppich gewickelt und nach der Citadelle gefahren, wo
er zu den Leichen der übrigen Ermordeten gelegt wurde.
So endete Wallenstein, erst ein und fünfzig Jahre alt, ein
Mann, der bei manchen Fehlern, unter denen der Ehrgeiz nicht
der geringste war, zu den außerordentlichsten Menschen aller Zei-
ten gehört. Die Verschworenen und ihre Helfer theilten sich in
seine beträchtliche Baarschaft. Bis zum zweiten Tage blieb
der Markt mit Soldaten und geladenen Kanonen besetzt, um
des Herzoges Anhänger von jedem Versuche der Rache abzu-
schrecken. Aber keiner erhob sich-für ihn; denn nur Sold und
Beute hatte die Meisten an seine Fahnen gefesselt. Der Kaiser
nahm später die ohne seinen Befehl vollführte That auf sich.
37. Fäuste Periode: Schwedisch-französisch-deutscher Krieg.
Schlacht bei Uö'rdlingcn am 17. September 1634.
Nach Wallcnstein'ö Tode wurde der Sohn des Kaisers,
der König Ferdinand von Ungarn, zum Oberfeldherru er-
nannt, und ihm der im Kriege erfahrene Graf Gallas bei-
gesellt. Ferdinand war bei dem Heere sehr beliebt und recht-
fertigte auch bald das Vertrauen, welches der Kaiser in ihn
gesetzt hatte. Mit seinem durch spanische Truppen verstärkten
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_von_Ungarn Ferdinand Ferdinand
187
begleitete ihn. Er wurde durch die lange Gallcrie seines
Schlosses, auf der zu beiden Seiten Soldaten standen, nach
der in die Mauer eingebrochencn Oeffnung geführt, durch die
er auf das Blutgerüst trat. Dieses war schwarz behängen;
an dem jenseitigen Ende sah man die beiden verlarvten Scharf-
richter, den Block und das Beil, ringsum mehrere Regimen-
ter zu Roß und zu Fuß unter Waffen, und so weit das Auge
reichte, wogte eine dichte, unzählige Volksmenge. Auch Crom-
well war unter den Zuschauern. Er befand sich am Fenster
eines gegenüber gelegenen Hauses, auf ein seidenes Polster
gestützt. Ruhig und unerschüttert stand der König mitten un-
ter den Schrecknissen des nahen Todes. In seinen Zügen lag
der heitere Muth, in seiner Haltung die würdevolle Ruhe,
die seine königliche Großmutter Maria in der Halle von For-
theringhai gezeigt hatte. Er wünschte zu dem Volke zu spre-
chen, aber die Schwerter der Soldaten hielten dasselbe zurück.
Er konnte deshalb seine Worte nur an die Wenigen richten,
die mit ihm auf dem Blutgerüste standen: „Er sterbe unschul-
dig an seinem Volke; das Parlament habe zuerst die Rechte
der Krone verletzt, indem es den Befehl über das Heer ge-
fordert. Aber er habe Allen vergeben, selbst denen, die ihn
in den Tod geschickt, und er bitte Gott, er möge es nicht an
ihnen heimsuchen, daß er der Märtyrer des Volkes sei." Als
er nun den Kopf auf den Block legen wollte, sagte der Bi-
schof: „Sire, jetzt bleibt nur noch ein Schritt übrig, er ist
beschwerlich und schmerzlich, aber kurz; er entrückt Sie von
der Erde in den Himmel, Sie vertauschen eine irdische gegen
eine ewige Krone." — „Ja, ich weiß es," antwortete Karl,
„ich gehe von einer vergänglichen zu einer unvergänglichen
Krone über, dahin, wo kein Kummer mehr wohnt." Dann
beugte er seinen Nacken auf den Block und streckte nach kurzer
Pause zum Signale die Hände aus. In demselben Augen-
blicke fiel das Beil, das Haupt rollte hin, und ein tiefes
Stöhnen entwand sich der zuschauenden Menge. Ganz Europa
schauderte ob der gräuelvollen That.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
206
Zünfte wetteiferten unter einander um den Preis der Tapfer-
keit und Ausdauer. Was der Feind den Tag über zerstört
hatte, wurde des Nachts, so gut es in der Schnelligkeit mög-
lich war, wieder hergestellt. Starhemberg erschöpfte alle Hülfs-
mittel der Kunst und des Heldenmuthes.
Am 4. September sprengte der Feind eine Hauptmine
unter der Burgbastei. Der größte Theil derselben flog mit
einem so schrecklichen Gekrache in die Luft, daß die Hauser
bebten, die Fenster zersprangen. Und unter dem fürchterlich-
sten Allageschrei drangen die Türken, vom Großwesir selbst
mit dem Säbel angetrieben, über die zerwühlten Erdhügel und
geborstenen Mauertrümmer unter Saub und Dampf und unter
den Blitzen des Geschützes, wüthend hervor, um sich der Stadt
zu bemächtigen. Die verzweifelte Lage schien den Belagerten
mehr als menschliche Kräfte zu geben. Der Graf Starhem-
berg flog augenblicklich mit der Besatzung herbei, warf sich mit
Ungestüm auf den Feind, der schon zwei Roßschweife als
Siegeszeichen auf der Bastei aufgesteckt hatte, und schlug ihn
wieder in seine alten Verschanzungen zurück. Allein mit je-
dem Tage wuchs die Noth und die Gefahr der Belagerten.
Am 6., 7. und 8. wurden wieder neue Minen gesprengt, und
das Feuer und die Stürme mit einer Wuth verdoppelt, der
die Belagerten doch am Ende hätten unterliegen müssen, wäre
der Entsatz nicht so nahe gewesen. Schon hatte Starhem-
berg von dem höchsten Thurme der -Stadt, dem St. Stephan,
rasch nach einander ganze Garben von Raketen emporsteigen
lassen, dem Herzoge Karl anzudeuten, die Stadt liege in den
letzten Zügen; da endlich — es war der 11. September, des
Abends 5 Uhr — zeigten sich auf den Höhen des Kalenber-
ges die ersten befreundeten Truppen, und einige Kanonenschüsse
verkündigten die nahe Errettung. Ein Augenblick trug die
Freudenpost von Mund zu Mund. Ein Augenblick verwan-
delte die allgemeine Verzweiflung in lauten Jubel. Kara
Mustapha aber knirschte vor Wuth, warf sich zur Erde, zer-
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Extrahierte Personennamen: Starhemberg Stephan Karl Karl Mustapha
226
Czar sein, aber vergönnt mir, daß mein geliebter Bruder Peter
mit mir regiere!" Da die Strelitzen nichts dagegen hatten, so
mußte auch Sophie es sich vorerst gefallen lassen, daß beide
zu Czaren gekrönt wurden. Weil beide noch minderjährig
waren, so blieb sie ja doch Negcntin.
Zwei Jahre nachher entstand eine neue Empörung der
Strelitzen gegen den Czar Peter. Seine Mutter floh mit ihm
nach einem festen Kloster in der Nähe von Moskau. Dahin
folgten auch die Meuterer. Das Kloster wurde erstürmt, und
der junge Czar am Altäre der Kirche, wo die Mutter schützend
ihre Arme um ihn schlang, entdeckt. Schon war einer im Be-
griffe, ihm den Dolch in's Herz zu stoßen, als ein anderer
hcrzuspraug, mit den Worten: „Halt! Bruder, nicht hier am
Altäre; er wird uns ja doch nicht entgehen!" Das rettete den
Czar; denn eben jetzt erschien Reiterei, und der Haufen der
Strelitzen stäubte vor Schrecken auseinander. Ihr früherer
Trotz verwandelte sich nun in die äußerste Zaghaftigkeit und
Demuth. Der Hof versprach ihnen Verzeihung, wenn sie die
Anstifter der Empörung ausliefern würden. Das geschah, und
noch mehr. Sie begaben sich, viertausend an der Zahl, in
einem langen Zuge nach dem Palaste. Je zwei und drei trugen
einen Block, und ein dritter ein Beil. Viele von ihnen erschie-
nen mit einem Stricke um den Hals, und ihre Weiber und
Kinder gingen weinend vor ihnen her. Vor dem Fenster, wo
die Czare standen, hielt der Zug. Hier bekannten sie alle laut
ihre Schuld und legten, wie verurthcilte Missethäter, ihre Köpfe
auf die Blöcke. Allein nur dreißig der Hauptschuldigen wurden
verurtheilt und enthauptet, alle übrigen aber begnadigt.
Die Ruhe war wieder hergestellt, und Sophie führte das
Sceptcr noch sieben Jahre lang, während der junge Peter in
einem kleinen Dorfe, Prcobraschenskoi, in der Nähe von Moskau
sich aufhielt und dort den Grund zu seiner zukünftigen Größe legte.
Er war ein kräftiger, feuriger Jüngling voll Wißbcgierde und
Durst nach Thaten. Sein Liebling war Le Fort, ein Kauf-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
Extrahierte Personennamen: Peter Peter Demuth Peter
231
Aufenthalte begab er sich durch Holland über Dresden nach
Wien. Als er eben im Begriffe war, auch Italien zu besu-
chen, erhielt er die Nachricht von einer neuen Empörung der
Strelitzen. Ergrimmt eilte er nach Moskau zurück und hielt,
da der Aufruhr selbst durch seinen General Gordon bereits
gedämpft war, ein furchtbares Gericht. Der größte Verdacht
fiel wieder auf seine Schwester Sophie. Da sie aber jede
Thcilnahme ableugnete, zog er wüthend sein Schwert und
würde sie niedergestoßen haben, hätte sich nicht ein Kammer-
mädchen dazwischen geworfen, laut schreiend: „Halt, cs ist deine
Schwester!" Bei diesen Worten entfiel dem Czar das Schwert.
Er dankte dem Mädchen, daß cs ihn vor einer Blutschuld be-
wahrt habe. Er ließ aber, zu einer furchtbaren Warnung, vor
ihrem Kloster acht und zwanzig Galgen aufrichten und hundert-
fünfzig Schuldige aufhenkcn. Unter diesen wurden drei, welche
überführt waren, sie in einer Bittschrift zur Besteigung des
Thrones eingeladen zu haben, vor den Fenstern ihrer Zelle,
mit der Bittschrift in den Händen, aufgeknüpft. Fast zwei-
hundert fielen als Opfer der Empörung; die unruhige Schar
der Strelitzen ward ganz aufgehoben.
Nicht lange nachher starb Le Fort. Der Tod dieses ed-
len Mannes versenkte den Czar in tiefe Trauer. Nun ward
Menzikow sein Liebling. Er war der Sohn eines Land-
mannes in der Nähe von Moskau, und hatte früher in den
Straßen mit Backwerk gehandelt. Le Fort, dessen Aufmerksam-
keit er als ein munterer und kluger Bursche auf sich zog, hatte
ihn zu seinem Diener angenommen; dann aber, als er aus-
gezeichnete Talente verrieth, ihn für den Staatsdienst heran-
gebildet. Er nahm ihn mit sich auf Reisen und machte ihn
auf alles Wichtige aufmerksam. Dieser neue Günstling des
Czar schwang sich von Stufe zu Stufe empor; er wurde in
der Folge erster Minister, Feldmarschall und Herzog; fast alle
europäischen Höfe beeiferten sich, diesen mächtigen Günstling
des russischen Kaisers durch glänzende Ehrenbezeugungen sich
geneigt zu machen. Aber eben so tief sank er am Ende wieder.
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Gordon
Extrahierte Ortsnamen: Holland Dresden Wien Italien Moskau Moskau